Hilfe gegen Ohrenschmerzen

Hilfe gegen Ohrenschmerzen – Ursachen, Hausmittel und Tipps

Hilfe gegen OhrenschmerzenSchmerzen im Ohr sind ziemlich unangenehm und sollen schnell behoben werden. Was ist bei Ohrenschmerzen zu unternehmen?

Viele Ursachen können Ohrenschmerzen verursachen. Häufig sind es Mittelohrentzündungen oder der äußere Gehörgang hat sich entzündet. Eine Mittelohrentzündung tritt sehr häufig bei 3 bis 8 jährigen Kindern auf. Diese entsteht oft durch eine Erkältung. Bakterien, die sich in den Schleimhäuten von Nase und Rachen befinden lösen eine Entzündung aus.

Erwachsene sind von einer Mittelohrentzündung selten betroffen, sondern haben Schmerzen im äußeren Gehörgang. Eindringende Pilze oder Bakterien verursachen in dem Bereich eine Entzündung.

Ebenso können Probleme mit den Zähnen, Entzündungen der Mandeln und weitere Krankheiten für Ohrenschmerzen verantwortlich sein.

Das Ohr – für das Hören und das Gleichgewicht

Dein Ohr ist hochsensibel. Dieses Sinnesorgan lässt Dich hören und ist für Dein Gleichgewicht verantwortlich.

OhrenschmerzenDas Ohr ist ein komplexer Aufbau und besteht gewöhnlich aus drei Bereichen:

  • Innenohr: Im Schläfenbein des seitlichen Schädels befinden sich das knöcherne Labyrinth, darin das Gleichgewichtsorgan und die Gehörschnecke. Diese sind im Gehirn mit dem Nervenbündel des Gleichgewichtsorgans verbunden.
  • Mittelohr: Dazu zählen Trommelfell und Gehörknöchelchen – der Amboss, Hammer, Steigbügel. Verbunden ist das Mittelohr mit der Ohrtrompete und dem Nasen-Rachen-Raum. Das Mittelohr ist ein Signalwandler und Schallenergie wird zum Innenohr weitergeleitet.
  • Außen Ohr: Das ist die äußere Ohrmuschel und der Gehörgang. Damit wird der Schall eingefangen und in das Innere des Ohres geleitet. Durch die unregelmäßige Form, viele Vertiefungen und Erhebungen kann die Geräuschrichtung festgestellt werden.

Ohrenschmerzen – wie diese entstehen

Ohrenschmerzen entstehen häufig aufgrund einer Entzündung. Ebenso können Einwirkungen von außen Ohrenschmerzen herbeiführen. Die häufigsten Ursachen für Ohrenschmerzen sind:

  • Ein Schmalzpfropf verschließt den Gehörgang im Ohr oder ein in das Ohr gelangter Fremdkörper. Bei Kindern kommt dies häufig vor.
  • Die Ohrmuschel ist von einer Infektion betroffen oder durch Verletzungen, wie Kratzer oder einen Piercing. Dabei zeigt sich eine Rötung und das äußere Ohr schwillt an.
  • Eine Mittelohrentzündung (Otitis Media) ist sehr oft die Ursache, diese kommt häufig nach einer Erkältung als Virusinfektion im Nasen-Rachen-Raum auf. Dabei entsteht manchmal sogar Fieber, Schwindel und/oder aus dem Ohr ist Ausfluss zu entdecken.
  • Furunkel im Gehörgang
  • Die Ohrmuschel ist von Gesichtsrose betroffen oder einer Gürtelrose im Ohr.
  • Der äußere Gehörgang weist durch Viren, Bakterien oder Pilze Entzündungen auf.
  • Tumor im inneren und äußeren Ohrenbereich.
  • andere Erkrankungen.

Schmerzen im Ohr können ebenso auftreten, die das Ohr nicht direkt betreffen, sondern in Bereiche umliegender Knochen und Gewebe. Dazu gehören:

  • Infektionskrankheiten: Masern, Mumps, Masern oder Pfeiffersches Drüsenfieber.
  • Probleme an den Zähnen oder im Kiefer. Das können durchbrechende Weisheitszähne, Arthrose im Kiefergelenk oder Zähneknirschen sein.
  • Warzenfortsatzentzündung: Ein Knochenfortsatz am Schläfenbein ist entzündet.
  • Entzündung der Schilddrüsen.
  • Probleme in der Wirbelsäule, wie Halswirbelsäulenverspannungen.
  • Psychosomatisch: Depressionen können sich als Ohrenschmerzen äußern.
  • Tumor: Krebs im Mund, Rachen oder Kehlkopf.

Klassische Ohrenschmerzen

Flugreisen

Flugreise OhrenschmerzenWenn Du schon eine Flugreise unternommen hast, kennst Du sicherlich die dabei entstehenden Ohrenschmerzen. Diese treten durch keine Erkrankung auf, sondern beim Start und Landen. Die Höhe des Fluges verändert sich und damit der Luftdruck im Flugzeug. Zwischen dem Gehörgang und Mittelohr wird ein Druckunterschied erzeugt und wölbt damit das Trommelfell vor.

Dieser Druck ist recht unangenehm, Du spürst ein Knacken in den Ohren, und das Gefühl nicht mehr gut hören zu können. Die Ohren benötigen jetzt einen Druckausgleich.

Normalerweise kannst Du diesen Druck durch Schlucken oder ausgiebiges Gähnen schnell wieder herbeiführen. Ein Kaugummi kauen oder ein Bonbon lutschen kann den Druckausgleich ebenfalls wieder herstellen.

Ebenso, die Nase zuhalten, den Mund schließen und kräftig ausatmen. Dabei entsteht ein Überdruck, die Ohrtrompete öffnet sich und über das Mittelohr entsteht der Druckausgleich.

Hauptsächlich für Kinder ist dieser Druckunterschied sehr unangenehm und Kinder verstehen den Grund dieser Ohrenschmerzen nicht. Die Eltern können die Kinder dabei mit Bonbons und beruhigendes Zusprechen unterstützen. Größere Kinder können den Druckausgleich durch Nase zuhalten bereits vor dem Flug üben. Bei Säuglingen kann Stillen oder füttern helfen.

Bei einer Erkältung kannst Du als Erwachsener mit dem Druckausgleich ebenfalls Probleme bekommen. Der gefühlte Druck kann manchmal sogar für einige Stunden oder Tage anhalten, das ist allerdings seltener. Dieser Druck richtet selten Schaden am Trommelfell an. Ein abschwellendes Nasenspray beim Starten und Landen ist eine gute Maßnahme zur Vorbeugung. Bei einer schweren Erkältung solltest Du vorab die Flugfähigkeit mit Deinem Arzt klären. Das Fliegen sollte allerdings bei Kindern mit einer Erkältung nicht stattfinden.

Kälte

Jeder Mensch reagiert auf Kälte anders. Einige sind empfindlicher als andere für Ohrentzündungen- oder Schmerzen. Schmerzen Deine Ohren bei Kälte, ist dies nicht selten ein Hinweis auf eine Empfindlichkeit. Dafür kannst Du bestens mit Ohrschützer oder Mützen zum Warmhalten vorbeugen.

Schnupfen

Das Mittelohr und der Nasen-Rachen-Raum ist eine Verbindung und Ohrenschmerzen begleiten aus diesem Grund häufig den Schnupfen (Rhinitis). In den Nasenschleimhäuten steckt eine Vireninfektion und diese Viren gelangen in das Mittelohr und lösen über die Ohrentrompete eine Entzündung aus.

Nasenschleimhäute und Schleimhäute der Ohrentrompete schwellen an und eine Belüftung des Innenohrs wird schwieriger. Der entstehende Druck ist unangenehm und es kommen Schmerzen auf.

Symptome und Ausformungen

Ohrenschmerzen fühlen sich bei jedem Menschen und nach Ursache unterschiedlich an. Kleine Kinder können Ohrenschmerzen nicht immer konkret beschreiben.
Ohrenschmerzen treten auf als:

  • dauerhafter oder anfallsartig in beiden Ohren oder nur in einem Ohr.
  • stechend, klopfend oder dumpf.
  • Druckgefühl.
  • ständiger Tinnitus oder begrenzter Hörverlust.
  • Fieber das von einem Infekt im Ohr ausgelöst wurde.

Kinder und Babys

Kinder und OhrenschmerzenBabys und kleinere Kinder empfinden Ohrenschmerzen als besonders schmerzhaft und können kaum beschreiben, wo genau der Schmerz sitzt. Bei Ohrenschmerzen sind Babys besonders weinerlich, die Nahrungsaufnahme wird verweigert, mit den Händchen wird ständig an den Ohren gerieben und häufig tritt leichtes Fieber auf. Kleinkinder können dagegen den Schmerz etwas besser beschreiben und den Ort der Schmerzen nennen oder zeigen.

Fremdkörper

Kinder erkunden ständig den eigenen Körper, das gilt ebenso für jegliche Öffnungen am Körper sowie die Ohren. In die Ohren können die Finger gesteckt werden und andere Gegenstände ebenso. Das können Murmeln, Steinchen, kleine Bausteine, Tic Tac, oder Spielfiguren sein.

Klagt Dein Kind über Schmerzen im Ohr, ansonsten gesund ist und keine Erkältung aufweist, solltest Du nachschauen, ob etwas in den Ohren steckt. Dann solltest Du den Kinderarzt aufsuchen, der den Gegenstand sanft mit einem speziellen Haken schnell herausholen kann.

Zur Beachtung: Nicht eigenständig versuchen, den Fremdkörper zu entfernen, damit könntest Du diesen noch weiter in das Ohr schieben und es besteht die Gefahr einer Gehörgangverletzung.

Kinderkrankheiten und Ohrenschmerzen

Bei Masern und Mumps können die Ohren oft mit betroffen sein. Dauern die Ohrenschmerzen länger als einen Tag an, ist der Kinderarzt unbedingt aufzusuchen.

Viele Kinder werden gegen diese Krankheiten bereits geimpft, das ist die MMR-Dreifach-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln und Ohrenschmerzen durch diese Krankheiten sind relativ selten.

Immunsystem und Ohrtrompete – fast jedes Kind leidet einmal an Mittelohrentzündung

Kleinere Kinder leiden häufiger an Ohrenschmerzen als Erwachsene, da sich das Immunsystem bei Babys und Kindern noch nicht ganz entwickelt hat. Dadurch leiden kleinere Kinder mehr an Schmerzen in den Ohren als an üblichen Kinderkrankheiten.

Bei Kindern ist die Ohrtrompete noch recht kurz und Krankheitserreger gelangen schneller in das Mittelohr. Zudem noch recht eng und bereits eine leichte Schwellung der Schleimhaut kann diese verschließen. Bei Erkältungen solltest Du daher bedenken, dass die Ohren ebenso betroffen sein könnten. Bei vielen Kindern zeigt sich eine Mittelohrentzündung mindestens einmal in den ersten drei Jahren des jungen Lebens.

Gegen eine Mittelohrentzündung helfen Zwiebelwickel, viel Trinken und Bettruhe, verbunden mit Fieber, helfen Zäpfchen oder ein Fiebersaft.

Klingen die Ohrenschmerzen nach 24 Stunden nicht ab oder haben sich verschlimmert, solltest Du dringen einen Kinderarzt aufsuchen. Die Ursache wird dann behandelt und verschafft schnelle Linderung. Eine unbehandelte Infektion in den Ohren kann dauerhafte Hörstörungen nach sich ziehen.

Medikamente

Nasenspray gegen OhrenschmerzenDer Arzt verschreibt Medikamente bei:

  • Entzündungen am äußeren Ohr: Behandlung mit Salben.
  • Infektion im Gehörgang: Tropfen, diese hemmen die Entzündung und lindern Schmerzen.
  • Mittelohrentzündung: abschwellende Nasentropfen zur Verbesserung der Atmung durch die Nase und Belüftung über die Ohrtrompete. Schwere Fälle werden oft mit Antibiotika behandelt.

Bei leichten Ohrenschmerzen hilft oft ein abschwellendes Nasenspray, das Du rezeptfrei in der Apotheke erhältst.

Alternative Medizin

Bei alternativen Heilverfahren werden unterschiedliche Methoden bei Ohrenschmerzen geboten. Ausgebildete Heilpraktiker können Dich darüber fachlich beraten.

Mit den alternativen Präparaten kannst Du bei leichten Ohrenschmerzen selbst diese Medikamente anwenden. Halten die Schmerzen länger an oder verschlimmern sich und parallel treten Fieber und Schwindel auf, ist der Gang zum Arzt unaufschiebbar.

Schüssler Salze

Schüssler Salze und Globuli sind homöopathische Mittel und können im Ohr die Schmerzen lindern.
Homöopathische Mittel sind:

  • Ferrum phosphoricum und Kalium chloratum – akute Entzündungen
  • Kalium sulfuricum – eitriger Ausfluss
  • Calcium phosphoricum und Silicea: wiederkehrende Ohrenentzündungen

Globuli

Hast Du bereits Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln, dann kannst Du diese bei Ohrenschmerzen einsetzen. Verschlimmern sich die Schmerzen bei Bewegung und Kälte, kannst Du Verbascum, Capsicum, Dulcamara und Chamomilla anwenden. Ist Deine Haut heiß, Rot und Du möchtest stets was kaltes Trinken, kann Dir Sulfur oder Aconitum helfen. Diese kannst Du als Globuli (winzige Perlen) einnehmen. Bei Fieber und Entzündungen hilft das klassische Mittel Belladonna.

Kennst Du Dich mit homöopathischen Mitteln nicht aus, kann Dir ein Apotheker bei der Auswahl helfen.

Hausmittel

Bei leichten Schmerzen im Ohr in Begleitung mit Erkältungen musst Du nicht unbedingt einen Arzt aufsuchen. Mit bewährten Hausmittel lassen sich diese lindern,
probiere deshalb aus, was Dir helfen kann.

Sogar nach einem Besuch beim Arzt und verschriebenen Medikamenten helfen diese Hausmittel zusätzlich als Therapie. Frage Deinen Arzt was er Dir empfehlen kann und stimme die Maßnahmen mit dem Arzt ab.

Knoblauch

Knoblauch enthält ätherische Öle, die recht wirksam sind und damit können Viren bekämpft werden und wirken ebenso antibakteriell.

Der Knoblauch kannst Du roh verzehren, dafür einfach zwei abgeschälte Zehen täglich kauen. Du kannst die Zehen gerieben dem Salat beigeben oder ein Brot damit bestreichen.

Für eine äußere Anwendung den Knoblauch frisch pressen, mit etwas erwärmtes Olivenöl mischen und vorsichtig in das Ohr träufeln.

Zur Beachtung: Das Öl nicht zu heiß in das Ohr träufeln, damit das Trommelfell keine Verletzungen erleidet.

Zwiebeln

Zwiebeln enthalten reichlich ätherische Öle und sind gegen Krankheitserreger wirksam. Senföl gehört ebenso dazu, dieses desinfiziert sehr stark und wirkt entzündungshemmend.

Zwiebel wie folgt anwenden:

  • Zwiebelsäckchen: Zwiebeln schälen und fein zerhacken. In ein kleines Tuch oder großes Taschentuch einschlagen. Das Säckchen in der Mikrowelle erwärmen oder für zwei Minuten in kochendes Wasser tauchen. Das Säckchen in eine Mütze oder ein Tuch fixieren und 30 Minuten einwirken lassen.
  • Ohrentropfen aus Zwiebelsaft: Der frisch gepresste Saft aus der Zwiebel kann als Ohrentropfen genutzt werden. Dazu werden wenige Milliliter von dem Saft in den Gehörgang geträufelt. Anschließend mit etwas Watte das Ohr verschließen, damit der Saft nicht wieder herausfließen kann.

Wickel

Führen Ohrenschmerzen auf Entzündungen im inneren Ohr zurück, hilft indirekt eine Therapie mit Wickel. Ein Wickel bietet heilsame Wirkung mit Kälte oder Wärme, mit ätherischen Ölen schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Bewährte Wickel sind:

  • Senfwickel: das ätherische Öl hemmt Entzündungen und desinfiziert.
  • Öl Wickel: Eine Kompresse oder ein gefaltetes Taschentuch wird in erwärmtes Speiseöl getaucht und hinter dem Ohr gelegt. Der Wickel speichert Wärme durch das Öl. Alternativ ein paar Tropfen erwärmtes Olivenöl in den Gehörgang träufeln.
  • Heilerde Wickel: Kaltes Wasser und Heilerde zu einem Brei verrühren, in ein Tuch geben und den Wickel auf das Ohr legen. Der kühle Wickel wirkt bei relevanten Entzündungen.

Chili und Co – scharfes Essen

Scharf gewürztes Essen bringt die zum Laufen, denn durch scharfe Gewürze wird der Schleimfluss aktiviert. Dieses hilft, die Ohrtrompete zu befreien und zur Linderung der Ohrenschmerzen.

Kamillendampfbad

Für den Nasen-Rachen-Raum ist ein Kamillendampfbad genau das Richtige. Dazu gibst Du eine Handvoll Blüten der Kamille in einen Topf mit heißem Wasser. Als alternative Kamillenteebeutel oder 4 Tropfen Öl. Bedecke Deinen Kopf mit einem Handtuch und beuge Dich mit dem schmerzenden Ohr über den Topf.

Zur Beachtung: Stets auf ausreichenden Abstand achten, damit der heiße Dampf nicht direkt auf das Ohr trifft.

Das Kamillendampfbad hilft bei Ohrenschmerzen, die eine Erkältung verursacht hat. Beim Tiefen Einatmen löst der Wasserdampf hartnäckige Verkrustungen und in Nase und Rachen löst sich der Schleimpfropfen. Die ätherischen Öle aus der Kamillenblüte lindern den Schmerz und hemmen die Entzündungen.

Wärmflasche und warmes Kirschkernkissen

Das klassische Kirschkernkissen hilft ebenso. Dazu erwärmst Du das Kissen in der Mikrowelle und lege es dann auf Dein schmerzendes Ohr. Du kannst alternativ eine Wärmflasche nutzen. Um Verbrennungen zu vermeiden, erwärme das Kissen oder die Wärmflasche auf eine angenehme Wärme.

Infrarotlicht

Eine Rotlichtlampe strahlt eine kräftige Wärme aus, die gut gegen Schmerzen im Ohr helfen. Achte dabei auf einen Mindestabstand von mindestens 30 – 40 Zentimeter. Die Behandlung kannst Du mehrmals am Tag für 5-10 Minuten wiederholen.

Essig

Sobald Ohrenschmerzen beginnen, hilft eine Mischung aus Wasser und Essig im Verhältnis 10:1. Von dieser Mischung träufelst Du einige Tropfen in den Gehörgang und mit etwas Watte für einige Minuten verschließen. Dann fließt die Mischung nicht wieder heraus.

Eine 1:1- Mischung aus Essig und medizinischem Alkohol wirkt etwas stärker. Nach der Einwirkungszeit hilft der Alkohol dem Ohr, wieder auszutrocknen.

Den medizinischen Alkohol erhältst Du in der Apotheke.

Der Kopf wird nach einer Einwirkzeit schräg gehalten, um die Flüssigkeit aus dem Ohr zu entfernen.

Zur Beachtung: Für diese Methode sollte vorab durch einen HNO-Arzt abgeklärt werden, ob das Trommelfell intakt ist.

Schutz vor Zugluft und Kälte

Mütze oder Ohrenschützer: In kalten Tagen solltest Du stets eine Mütze oder Ohrenschützer tragen, um die empfindlichen Ohren vor Kälte zu schützen.

Vermeidung von Zugluft: Das regelmäßige Lüften ist wichtig. Dabei nicht unbedingt in der Zugluft sitzen, sei es zu Hause oder im Büro. Das gilt ebenso im Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Fahrtwind erzeugt gefährliche Zugluft.

Ohrstöpsel

Häufig werden beim Arbeiten oder in der Nacht beim Schlafen Ohrstöpsel oder Ohropax zum Schutz vor Lärm getragen. Diese solltest Du regelmäßig wechseln, um das Festsetzen von Keimen und deren Vermehrung zu verhindern. Dieser Ohrenschutz sollte nicht zu fest oder tief in das Ohr gedrückt werden, damit keine Verletzungen entstehen.

Xylitkaugummi: Kinder, die zuckerfreien Zahnpflege-Kaugummi nutzen, erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. Durch den enthaltenen Süßstoff Xylit wird verhindert, dass Bakterien anwachsen. Dies hilft ebenso gegen Pneumokokken in Nase, Rachen und nebenher gegen Kariesprophylaxe.

Erkältungen

Die kalte Jahreszeit bringt oft Erkältungen mit sich. Der Heilungsprozess wird durch Hausmittel, Schonung und Wärme gefördert. Damit das Nasensekret gut abfließen kann, helfen Nasentropfen- oder Spülungen und Dampfbäder. Dadurch kann verhindert werden, dass Infektionen auf die Ohren übergreifen. Hausmittel fördern das Abfließen von Sekret, starkes Schnäuzen wird damit begrenzt und Erreger werden durch den entstehenden Druck nicht in das Mittelohr gepresst.

Ohrhygiene

Ohrhygiene bei OhrenschmerzenVerletzungen im Gehörgang sind praktisch offenen Tore für Krankheitserreger und Infektionen werden damit begünstigt. Solche Verletzungen entstehen häufig bei der Ohrhygiene durch unsachgemäße Anwendung mit Wattestäbchen, Schabern oder spitze Instrumente.

Ohrenschmalz reinigt selbstständig den Gehörgang. Der Gehörgang wird dadurch feucht gehalten und erhält der Haut den Säureschutzmantel. Das Schmalz ist ein Schutz gegen Infektionen, an diesem haftet Staub, Schmutz, abgestorbene Hautzellen und werden nach draußen befördert.

Schmutz und austretendes Ohrenschmalz daher nur mit einem dünnen und befeuchteten Tuch sanft entfernen. Wattestäbchen dagegen pressen das Schmalz zum festen Pfropfen zusammen und unter Umständen muss ein Arzt diesen entfernen.

Ohrkerzen sollten nur bei Erfahrung angewendet werden, da es zu Verbrennungen führen kann oder sich Wachs im Gehörgang einnistet.

Selten wird zu viel Ohrenschmalz produziert, ist dies dennoch der Fall, schafft ein HNO-Arzt schnelle Abhilfe.

Wasser im Ohr

Wasser kann beim Baden oder im Schwimmbad in das Ohr eindringen und kann Infektionen begünstigen. Im Schwimmbad kommt als zusätzliche Belastung gechlortes Wasser hinzu.

Nach dem Baden, Duschen, Tauchen oder Schwimmen solltest Du daher den Bereich der Ohren und die Ohrmuschel gut abtrocknen. Mit warmer (nicht zu heißer) Luft aus dem Föhn kannst Du das Ohr ebenfalls trocknen.

Eingedrungenes Wasser im Ohr mit folgenden Methoden beseitigen:

  • Den Kopf schräg halten und am Ohr zupfen oder kurz hüpfen, um das Wasser herauszuschütteln.
  • Kurz seitlich hinlegen, das begünstigt das Ablaufen vom Wasser im Ohr.
  • Den Druckausgleich nutzen, wie Gähnen, Kaugummi kauen oder Nase putzen.
  • Den Kopf mit der betroffenen Seite seitwärts neigen, mit der Hand das Ohr abdecken, um ein Vakuum zu erzeugen. Eine andere Variante zum Druckausgleich ist das „wieder loslassen“.
  • Der Einsatz von Ohrentropfen. Der enthaltene Alkohol fördert eine Verdunstung und störendes Ohrenwachs löst sich auf.

Kann das Wasser mit den aufgeführten Methoden nicht entfernt werden, solltest Du einen HNO-Arzt aufsuchen.

Bei empfindlichen Ohren solltest Du beim Schwimmen eine wasserdichte Badekappe überziehen, die über die Ohren reicht und zusätzlich eventuell spezielle Ohrenstöpsel. Frage einen HNO-Arzt nach diesen Stöpseln, die speziell zum Schwimmen entwickelt wurden.

Bei empfindlichen Ohren und häufigen Entzündungen im Gehörgang oder Mittelohrentzündungen sollte eventuell auf Wassersportarten, wie Tauchen, Schwimmen und Surfen, verzichtet werden.

Bei diesen Ohrenschmerzen unbedingt einen Arzt aufsuchen

Arzt aufsuchen bei OhrenschmerzenSind leichte Ohrenschmerzen durch eine Erkältung entstanden, tritt eine Besserung oft alleine ein und eine Heilung kannst Du durch bewährte Hausmittel fördern. Klingen die Schmerzen nach ein paar Tagen nicht ab oder verschlimmern sich, solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Bei starken, plötzlich auftretenden Schmerzen im Ohr kann sich eine Mittelohrentzündung dahinter verbergen und muss vom Arzt behandelt werden. Begleiten Fieber, schlechtes Hören und allgemeines Unwohlsein die Ohrenschmerzen, dann ist der Gang zum Arzt ebenso unvermeidlich. Bei Verletzungen und festsitzende Fremdkörper im Ohr ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

Mit Ohrenschmerzen kannst Du einen Hausarzt / Kinderarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen.

3 Kommentare

  1. Ich habe vor 2 Tagen meine Tochter gebadet und seit dem hat sie Ohrenschmerzen. Wir dachten, dass das nur temporär wären, doch wenn ich Ihren Artikel so lese, ist das doch nicht so simpel. Sie sagen, dass Wasser das ins Ohr eindringt Infektionen begünstigt. Evtl. ist ihr Ohr tatsächlich entzündet. Nun müssen wir irgendwie einen Termin bei einem HNO Spezialisten finden.

  2. Es stimmt, dass ein Schmalzpfropf bei Kindern häufig vorkommt. Mein Kind klagte die ganze Zeit über Ohrenschmerzen und ich dachte dies sei wahrscheinlich die Ursache. Dann stellte sich beim Arzt heraus, dass eine kleine Spielzeugfigur im Ohr steckte. Dies musste in der HNO Chirurgie entfernt werden.

  3. Meine Ohren schmerzen seid gestern total. Ich habe aber keine Zeit um mir frei zu nehmen und nicht zur Arbeit zu gehen. Wenn ich den Knoblauch ausprobiere, wird mich mein Mann hassen er reagiert da recht empfindlich. Meine Mutter meinte ich soll zum Hals Nasen Ohrenarzt gehen. Nachts schlafe ich dann immer ganz gerne auf einem Kirschkernkissen. Das hat mir bis jetzt immer recht gut geholfen in der Nacht.

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