Was hilft gegen Blattläuse? Hausmittel und Tipps
Blattläuse sind die häufigsten aufkommenden Pflanzenschädlinge. Diese Insekten zeigen sich in den Farben Schwarz, grün, gelb oder rötlich und bilden in kurzer Zeit riesige Kolonien. Die Insekten besitzen stechend saugende Werkzeuge am Mund und junge Triebe und Blätter an Pflanzen werden damit geschädigt. Beim Saugen der Säfte aus den Pflanzen übertragen Blattläuse sehr oft gefährliche Krankheitserreger, hauptsächlich Viren. Daher sollte der Befall bei Obstgehölzen nicht unbeachtet bleiben.
Die chemische Keule muss es zur Bekämpfung nicht unbedingt sein. Viele biologische und preisgünstige Hausmittel haben sich dafür bewährt. Ein Befall einzelner Pflanzen ist oft durch einen scharfen Wasserstrahl oder durch Abstreifen zu beseitigen. Blattläuse können nicht fliegen und ein neuer Befall ist daher kaum zu erwarten.
Ein starker Befall lässt sich mit eigens hergestellten Brühen, Jauchen und Tee aus unterschiedlichen Wildpflanzen vertreiben. Bei regelmäßiger Anwendung wirken die Mittel gegen Schädlinge und diversen Krankheiten. Zusätzlich werden die Pflanzen mit wichtigen Mineralstoffen versorgt.
Inhaltsverzeichnis
Umweltschonende und effektive Hausmittel
Kern- und Schmierseife
Ein recht bekanntes Hausmittel ist Kernseife. Die Seife enthält wenig Fett, keine Verdickungsmittel oder Farb- und Duftstoffe. In diesen Naturseifen sind zusätzliche Stoffe enthalten, die für einige Pflanzen schädlich sind. Naturseifen und ähnliche flüssige Seifen sind zur Bekämpfung der Läuse und anderen Schädlingen eher unwirksam.
Als effektives Hausmittel werden 50 Gramm Kern- oder Schmierseife gerieben und in 1 Liter warmes Wasser aufgelöst. Abkühlen lassen, der Flüssigkeit zwei Esslöffel Spiritus oder Alkohol beimischen und in eine Sprühflasche füllen. Damit die betroffenen Pflanzen besprühen.
Jauche aus Brennnessel
Zur Herstellung von Brennnesseljauche werden frische blühende Brennnesseln verwendet. Ein Kilogramm der Kräuter in 10 Liter Wasser bis zu zwei Wochen gären lassen. Von dieser Jauche 1 Liter mit 10 Liter Wasser verdünnen und im Abstand von 14 Tagen befallene Pflanzen damit besprühen. Dieses Mittel hilft beim kleinen oder mittleren Befall.
Tipp: Der unangenehme Geruch kann mit einer Handvoll Gesteinsmehl in der gärenden Brühe gemildert werden.
Jauche aus Ackerschachtelhalm
Zur Herstellung 1 Kilogramm frisches oder 200 Gramm trockenes Kraut in 10 Liter kaltes Wasser für 24 Stunden einweichen. Von der Jauche anschließend 2 Liter mit 10 Liter Wasser verdünnen und wöchentlich die Pflanzen damit abspritzen oder begießen.
Zur Beachtung: Die Ackerschachtelhalm Jauche wirkt nur im Anfangsstadium bei Blattläusen oder zur Vorbeugung.
Brühe aus Adlerfarn
Den Befall von Blattläusen kann mit einer Brühe aus Adlerfarnblättern gemindert werden. Ein Kilogramm von dem Laub mit 10 Liter Wasser mischen und unverdünnt auf Zimmerpflanzen sprühen. Adlerfarn enthält viel Kalium und die Brühe wirkt somit zusätzlich als Dünger für die Pflanzen.
Tee aus Zwiebeln und Knoblauch
Knoblauch und Zwiebeln wirken bei vielen Zimmerpflanzen bei einem Befall von Schädlingen. Für den Tee werden 40 Gramm gehackte Knoblauchzehen oder Zwiebeln mit 5 Litern kochendem Wasser übergossen. Das Gemisch gut 3 Stunden ziehen lassen und anschließend durchsieben. Deine Pflanzen besprühst Du alle zehn Tage mit dem unverdünnten Tee. Dieses Gemisch eignet sich sogar bei verschiedenen Pilzkrankheiten.
Du kannst ebenso Knoblauch ganz klein zerhacken und in die Blumenerde drücken, der Duft schreckt die Blattläuse ab. Es ist wichtig, dass Du die Stücke tief in die Erde drückst, damit Dein Zimmer nicht so stark nach Knoblauch riecht. Bei bestehendem Befall ist diese Methode allerdings unwirksam.
Oregano
Die reichlichen Substanzen in dem Oregano wirken bei Blattläusen. Für den Sud benötigst Du 100 Gramm frischen oder 10 Gramm getrockneten Oregano. Die Blätter übergießt Du mit kochendem Wasser und 15 bis 20 Minuten ziehen lassen. Den Sud gießt Du durch ein Sieb und mit Wasser 3:1 verdünnen. Nun kannst Du das Mittel zum Besprühen der Pflanzen anwenden.
Brühe aus Rainfarn
Eine Rainfarn Brühe kannst Du für nachblühende Pflanzen im Herbst verwenden. Du gibst dafür 500 Gramm Frisches oder 30 Gramm trockenes Rainfarn in 10 Liter Wasser und lässt diese 24 Stunden einweichen. Anschließend die Brühe mit 20 Liter Wasser verdünnen und auf kranke Gewächse ausbringen.
Tee aus Wermut
Wermut besitzt aufgrund der ätherischen Öle ein starkes würziges Aroma. Ein Tee aus Wermut hilft gegen Blattläuse und andere saugende und fressende Ungeziefer. Du nimmst 100 Gramm frische oder zehn Gramm trockene Wermutblätter, überbrühst diese mit 1 Liter kochendes Wasser und 24 Stunden einweichen. Dann den Sud durch ein Sieb gießen. Im Frühjahr und Sommer kannst Du den Tee unverdünnt gegen oder bei Blattläusen verwenden.
Brühe aus Rhabarberblättern
Schwarze Bohnenläuse können mit einer Rhabarberblätterbrühe angegangen werden. Dafür 500 Gramm Blätter eine halbe Stunde in 3 Liter Wasser kochen, abseihen und jede Woche mit einer Sprühflasche die befallenen Pflanzen besprühen. Die Brühe ist nebenher ein guter Dünger für Deine Pflanzen.
Molke oder Magermilch
Sobald Blattläuse auf Tomatenpflanzen gesichtet werden, ist zur Vorbeugung 1 Liter Molke oder Magermilch sehr hilfreich. Verdünnt mit 4 Liter Wasser das Gemisch jede Woche auf die Pflanzen anbringen. Ein recht starker Befall lässt sich mit dieser Methode nicht ausreichend bekämpfen.
Schwarzer Tee
Schwarzer Tee bei Blattläusen Befall. Zwei Beutel schwarzen Tee übergießt Du mit 1 Liter kochendem Wasser und gute 15 Minuten ziehen lassen. Abkühlen lassen, in eine Sprühflasche füllen und die Pflanzen rundum damit einsprühen.
Brühe aus Tabak – Verboten
Brühe aus Tabak ist ein wirkungsvolles und effektives Hausmittel. In erlaubten Zeiten wurden 50 Gramm Tabak in 1 Liter Wasser aufgekocht und Tabakreste durch ein Tuch abgeseiht. Anschließend auf befallene Blätter und junge Triebe gesprüht. Das Nikotin als starkes Nervengift tötet das Ungeziefer zuverlässig ab.
Seit den 70er Jahren sind gekaufte und selbst hergestellte Präparate mit Nikotin zur Schädlingsbekämpfung im eigenen Garten verboten.
Wirkungslose Hausmittel
Wermut Jauche tötet Schädlinge nicht ab, die Tiere sind durch den stechenden und starken Geruch nur verwirrt. Mit Essig können Blattläuse nicht abgetötet werden, sondern eher zur Vorbeugung nutzbar, denn Parasiten scheuen Säure. Dabei muss auf die Dosierung geachtet werden, da die Säure in hoher Konzentration die Blätter angreift. Brennnessel oder Beinwell Brühe bekämpft keine vorhandenen Schädlinge, diese Hausmittel sind reine Stärkungsmittel für Pflanzen.