Was hilft gegen Nierenschmerzen?

Was hilft gegen Nierenschmerzen? Ursachen, Hausmittel & Tipps

Was hilft gegen Nierenschmerzen

Nierenschmerzen zeigen sich als dumpfe Schmerzen und diese verbreiten sich häufig über den unteren Rücken. Daher halten viele Menschen diese als einfache Rückenschmerzen. Die Nieren liegen Links und rechts der Wirbelsäule im oberen Bauchraum. Dort sitzen die Organe geschützt und unbemerkt im gesunden Zustand. Erst durch stechende oder dumpfe Schmerzen machen sich die Nieren bemerkbar.

Beschreibung von Nierenschmerzen

Die Nieren filtern das Blut. Millionen von kleinen siebartigen Gefäßen entziehen dem Blut überschüssige Flüssigkeit, Giftstoffe und Salze und werden über das Nierenbecken und dem Harnleiter aufgefangen. Von der täglich rund 120 Liter gefilterten Flüssigkeit verbleiben 1,5 Liter und diese verlassen den Körper als Urin. 

Nieren regulieren nicht nur den Wasser- und Salzhaushalt, sondern produzieren und aktivieren ebenso wichtige Hormone. Diese regeln den Blutdruck oder fördern das Wachstum roter Blutkörperchen.   

Auf den Nieren befinden sich paarig angelegte Nebennieren als eigenständiges Organ und diese produzieren ausschließlich Hormone.

Nieren sitzen nahe an der Wirbelsäule und Nierenschmerzen werden daher oft mit   Rückenschmerzen verwechselt. Bei Problemen mit den Nieren können sogar Schmerzen im Unterbauch aufkommen. Der Unterschied zeigt sich allerdings in krampfartigen Schmerzen und nicht bei Bewegungen. Selbst wenn nur eine Niere betroffen ist, die Schmerzen können dennoch beidseitig in die untere Wirbelsäule, bis zum Unterbauch und in die Leisten ziehen.

Mögliche Erkrankungen und häufigste Ursachen

Nierenschmerzen entstehen durch Entzündungen, entweder durch Nierensteine oder einer Blasenentzündung. Bei Frauen sind die Harnwege kürzer und daher von Harnwegsinfekten häufiger betroffen als Männer.

Nierenbeckenentzündung: diese entsteht durch eine Blasenentzündung, denn durch aufsteigende Bakterien treten starke plötzliche Seitenschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Krämpfe im Unterleib und manchmal Erbrechen auf. Begleiterscheinungen sind stets häufiger Harndrang und Blut im Urin.   

Nierensteine: dabei werden ausgefallene Steine aus dem Urin Salz gebildet und diese verstopfen die Harnleiter auf dem Weg vom Nierenbecken zur Blase. Bei Männern tritt dies häufiger auf als bei Frauen. Nierensteine verschließen den Harnleiter, der Urin staut sich und es treten krampfartige Schmerzen auf. 

Beidseitige Nierenentzündung: durch Autoimmunerkrankungen und Medikamente können sich die Nierenkörperchen entzünden. Die Folge sind oft Nierenversagen mit Blut oder Eiweiß im Urin und dem häufigen Drang Urin abzulassen.   

Nierentumor: ein Nierentumor kann im fortgeschrittenen Stadium starke Nierenschmerzen in Verbindung mit blutigem Urin und tastbarer Schwellung verursachen.

Zystennieren: häufig eine erblich bedingte Erkrankung und als einzelne Zysten meistens harmlos. Bei einer übermäßigen Anzahl führen diese mit zunehmender Aussackung zu Seitenschmerzen, Infektionen der Harnwege und Bluthochdruck. Daraus kann durchaus ein Nierenversagen entstehen.

Chronisches Nierenversagen: Durch Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), nicht eingestelltem Bluthochdruck, durch Medikamente, unbehandelte Nierensteine oder Zystennieren kann die Funktion der Nieren langsam nachlassen. Erste Warnzeichen sind ein ungewöhnlicher Bluthochdruck, roter oder schäumender Urin und zu viel Wasser in den Beinen. Das Versagen der Nieren kann völlig ohne Symptome ablaufen. Im späteren Verlauf zeigen sich häufige Infektionen, Beschwerden einer  Blutarmut, blasse Haut und Leistungsabfall.

Akutes  Nierenversagen: die Niere kann durch Gefäßverschlüsse, Nierensteine, Verbrennungen, großen Blutverlust oder Medikamente in kurzer Zeit ihre Funktion verlieren. Eindeutige Symptome sind nicht immer vorhanden, stellt sich allerdings die Urinproduktion ein, besteht große Gefahr. 

Funktionsstörungen der Nieren und deren Folgen  

Die Niere muss im Körper wichtige Funktionen erfüllen. Dazu gehört das Regulieren vom Wasserhaushalt, Entgiftungen und Harn Ausscheidungen. Wird eine dieser Funktion unterbrochen, können typische Folgekrankheiten aufkommen:

Ödeme: bei einer Schwäche der Nieren lagert sich im Gewebe zu viel Wasser ein.  Typische Anzeichen sind Wasserablagerungen in den Beinen.   

Bluthochdruck: die Niere bildet das Hormon Renin und dieses beeinflusst den Blutdruck. Werden die Nieren Niere unzureichend mit Sauerstoff versorgt, kommt es zum Bluthochdruck. Ein wichtiger Grund für zu hohem Blutdruck ist eine Verengung der Nierenarterie.   

Anämie (Blutarmut): diese kann durch eine chronische Nierenschwäche entstehen.  Denn das Hormon Erythropoetin besitzt die Aufgabe, die roten Blutkörperchen zur Vermehrung anzuregen. Schütten die Nieren allerdings nur eine geringe Menge davon aus, kann dies zur Blutarmut führen. 

Schwangerschaft und Nierenschmerzen  

Schwangerschaft und Nierenschmerzen

In der Schwangerschaft treten häufig Nierenschmerzen auf. Wird dies nicht behandelt, können vorzeitig Wehen ausgelöst werden. Deshalb sind Nierenschmerzen bei Schwangeren unbedingt ärztlich zu behandeln.

Die Gebärmutter vergrößert sich während einer Schwangerschaft und drückt mit der Zeit auf die Niere, dem Harnleiter oder der Harnblase. Dies kann einen Stau im Harn verursachen, das wiederum zu Nierenschmerzen und zu einem erhöhten Entzündungsrisiko führen kann. Ebenfalls können Harnwegsinfekte auftreten, die ebenfalls Nierenschmerzen hervorrufen.

Ein Embryo bewegt sich meistens ohne Vorwarnung, dehnt dabei die Gebärmutter aus und das kann plötzliche Nierenschmerzen erzeugen. Hierbei sind die Seitenschmerzen nur kurz zu spüren und klingen schnell wieder ab.

Nierenschmerzen vorbeugen

Damit die Nieren kräftig durchgespült werden, solltest Du am Tag mindestens zwei Liter Wasser oder Tee trinken. Eine Körperunterkühlung und nasse Füße möglichst vermeiden, denn beides kann die Abwehr schwächen. Auf Seifen mit Parfüm oder  Intimspray am besten gänzlich verzichten, denn dadurch kann im Genitalbereich   ein guter Nährboden für Bakterien entstehen.

Natürliche Hausmittel  

Entschlackung mit Löwenzahn: Löwenzahn ist harntreibend und entschlackt die Nieren auf natürliche Weise.

Anwendung:

  • 2 Teelöffel getrocknete Löwenzahnblätter in eine Tasse geben
  • heißes Wasser darüber geben
  • 10 Minuten ziehen lassen,
  • Abgießen und den Sud trinken.

Um die Schmerzen im Rücken zu lindern, solltest Du davon drei Tassen am Tag trinken. 

Zitronensaft bei Nierenschmerzen

Zitronensaft zum Schmerz lindern: frischer Zitronensaft hilft, leichte Schmerzen zu lindern, die durch Nierensteine verursacht wurden. Nebenher können mit Zitronensaft die Steine auf natürliche Weise aufgelöst werden.

Anwendung:

  • Bei einsetzenden Nierenschmerzen ein Glas Zitronensaft trinken
  • Halten die Schmerzen länger an, dann dreimal täglich ein Glas Zitronensaft.

Reinigung der Nieren mit Wassermelonen Samen: diese Samen sind harntreibend und schleusen Giftstoffe aus den Nieren. Schmerzen durch Nierensteine und eine Entschlackung können mit dieser natürlichen Kur behandelt werden.  

Anwendung:

  • 2 Teelöffel zerstoßene Wassermelonen Samen in eine Tasse geben
  • Mit heißem Wasser übergießen
  • 10 Minuten ziehen lassen
  • Durch ein Sieb gießen und trinken.

Zur Schmerzlinderung diesen Tee 2 bis 3 täglich trinken.  

Selleriesamen: Sellerie wirkt harntreibend. Niereninfektionen sind damit zu behandeln und Schmerzen im Lendenbereich zu beseitigen.

Anwendung:

  • 2 Teelöffel von den Samen in eine Tasse geben
  • heißes Wasser darüber gießen
  • 10 Minuten ziehen lassen
  • anschließend in kleinen Schlucken trinken

Zur Beachtung: für Schwangere ist dieses Hausmittel nicht geeignet, da Sellerie die Gebärmutter beeinflussen kann.

Petersilie: dieses Heilkraut hemmt Entzündungen, ist harntreibend und lindert Schmerzen. 

Anwendung:

  • ein Bund Petersilie hacken
  • in einem Liter Wasser 10 Minuten kochen
  • abkühlen lassen
  • danach über den Tag verteilt trinken

Die Petersilie kann in dem Getränk belassen werden.

Kohl gegen Schmerzen: mit einem Wickel aus Kohl können Schmerzen im unteren Rücken beseitigt werden. 

Anwendung:

  • ein paar Kohlblätter klein schneiden
  • kurz weichkochen
  • abtropfen lassen
  • die Blätter in ein Baumwolltuch wickeln
  • Das Tuch über die Nieren oder den Rücken legen.

Diese Anwendung kann nach Bedarf mehrmals wiederholt werden.

Eibisch bei Nierenschmerzen: bei Nierenschmerzen durch eine Nierenbeckenentzündung sehr hilfreich.

Anwendung:

  • vier Esslöffel Eibischwurzel in ein hohes Gefäß geben
  • ein Liter heißes Wasser aufgießen
  • fünf Stunden ziehen lassen

Die Flüssigkeit über den Tag verteilt austrinken.

Alternativ einen Esslöffel Eibischwurzel in eine Tasse geben, mit kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen. Mit Honig süßen und sofort austrinken. 

Wegerich bei Nierenschmerzen: dieses Heilkraut schafft Abhilfe bei Nierenschmerzen und den daraus entstandenen Schmerzen im Rücken und  Beinen. 

Anwendung:

  • Einen Esslöffel getrockneten Wegerich in eine Tasse geben
  • Heißes Wasser darüber gießen
  • 10 Minuten ziehen lassen

Am Tag fünf Tassen von diesem Tee trinken.

Bärentraube: mit Bärentraube können Niereninfektionen und Schmerzen bekämpft werden.

Anwendung:

  • einen Teelöffel getrocknete Bärentraubenblätter in eine Tasse geben
  • mit kochendem Wasser übergießen
  • 15 Minuten ziehen lassen.

Von dem Tee drei Tassen am Tag trinken.

Zur Beachtung: diese Anwendung ist für schwangere Frauen nicht geeignet.

Salbei: diese Heilpflanze wirkt bei Nierenschmerzen entspannend, entkrampfend  und lindert Nierenschmerzen.

Anwendung:

  • 2 Teelöffel Salbeiblätter in eine Tasse geben
  • mit kochendem Wasser übergießen
  • 15 Minuten ziehen lassen
  • Dann sofort trinken

Am Tag sollten drei Tassen von dem Tee getrunken werden. 

Senfpflaster bei Rückenschmerzen: Bei Lendenschmerzen bekämpft ein Senfpflaster die Beschwerden.

Anwendung:

  • 80g gemahlene Senfsamen, 300g Mehl und ein Eiweiß zu einer Paste verrühren
  • den Rücken mit Vaseline einreiben
  • das Pflaster auftragen
  • 30 Minuten einwirken
  • anschließend mit Wasser gut abwaschen

Brennnessel bei Nierenschmerzen: mit Brennnesseltee können die Nieren gereinigt und Nierenschmerzen bekämpft werden. Nierensteine und Harnwegsinfektionen werden auf natürliche Weise geheilt. Brennnessel löst Gifte aus den Nieren und lindert Schmerzen.

Anwendung:

  • 3 Teelöffel Brennnesselblätter in eine Tasse geben
  • Mit heißem Wasser übergießen
  • 10 Minuten ziehen lassen
  • Anschließend sofort trinken

Von diesem Tee drei Tassen am Tag trinken.

Weitere Tipps gegen Nierenschmerzen

Trinken gegen Nierenschmerzen

Bei Schmerzen durch Nierensteine hilft viel trinken, daneben entgiftet viel Flüssigkeit  die Nieren. Ein Liter Flüssigkeit hilft bei akuten Nierenschmerzen sehr schnell und lindert gleichfalls die Schmerzen.

Die Inhaltsstoffe im grünen Tee schützen das Harnsystem. Des Weiteren wird nach einer Nierenbeckenentzündung die Heilung unterstützt.

Bei unteren Rückenschmerzen hilft schnell ein warmes Bad und dies verschafft nebenher dem Körper wohltuende Entspannung.  

Wichtig ist eine abwechslungsreiche Ernährung. Dazu gehört viel frisches Obst und Gemüse, denn durch die enthaltenen Vitamine werden die Abwehrkräfte gestärkt. Ingwer, Knoblauch und Joghurt wirken innerlich gegen Entzündungen und Infektionen.

Etwas Geduld solltest Du bei diesen Hausmitteln aufbringen. Denn es bedarf einige Tage oder Wochen, bis die Anwendungen die vollständige Wirkung erreichen. 

Ein Kommentar

  1. Meine Cousine hat ein mal starke Nierenschmerzen, sodass eine Dialysefahrt notwendig war. Danke für den Tipp, dass man stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten soll, sodass die Nieren kräftig durchgespült werden. Ich werde ihr auch raten, eine natürliche Entschlackung mit Löwenzahn vorzunehmen.

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